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Richtige Pflege bei fettigen Haaren
AdobeStock/LIGHTFIELD STUDIOS
Symbolbild

Kaum gewaschen und schon klebt das Haar wieder schwer und strähnig am Kopf? Wir verraten Ihnen, was wirklich gegen fettige Haare hilft. Seltener waschen ist jedenfalls ein Mythos.

Kaum sind die Haare nach dem Waschen getrocknet oder sorgfältig in Form geföhnt, zeigen sich am Ansatz glänzende Stellen. Nach kurzer Zeit hängen schnell fettende Haare schwer und strähnig nach unten. Viele Menschen leiden stark unter ihren fettigen Haaren. Zum Glück, gibt es sowohl verschiedene Hausmittel als auch ein breites Spektrum an speziellen Shampoos und Spülungen, um Abhilfe zu schaffen.

Ist seltener Haarewaschen die Lösung?

Der Mythos, dass Haare schneller fetten, je häufiger sie gewaschen werden, hält sich hartnäckig. Auch der aktuelle „No Poo“-Trend basiert auf dieser Annahme. Doch gerade Menschen mit fettigen Haaren sollten sich regelmäßig die Haare waschen. Der Grund: Von den Fetten der Kopfhaut ernähren sich bestimmte Pilze. Wird das Fett – das sogenannte Sebum – nicht regelmäßig entfernt, vermehren sich diese Pilze stark. In der Folge können Juckreiz und Ekzeme entstehen. Auf einer fettigen Kopfhaut bilden sich außerdem schneller und mehr Schuppen.

Was ist die Ursache für fettige Haare?

Um die Ursache für fettige Haare zu verstehen, muss man sich zunächst die Funktionsweise der Haut vor Augen führen: In der Haut befinden sich zahlreiche Drüsen, die Talg produzieren. Das ist ganz natürlich und für den Körper nützlich! Dieses Fett hält die Haut feucht und schützt sie. Sind die Talgdrüsen zu aktiv, setzt sich der Talg als Film an der Hautoberfläche ab. Im Gesicht bilden sich sichtbare fettige Flächen. Auf der Kopfhaut verteilt sich der Talg erst am Ansatz und später dann im ganzen Haar. Manchmal geht das so schnell, dass Betroffene den Eindruck haben, sie hätten auch direkt nach dem Haare waschen fettige Haare.

Für die erhöhte Talgproduktion der Haut insgesamt und besonders der Kopfhaut gibt es verschiedene mögliche Ursachen:

Juckende Kopfhaut

Leiden Sie zusätzlich zu den fettigen Haaren auch an juckender Kopfhaut? Dann könnte eine Hauterkrankung der Grund dafür sein. Vereinbaren Sie zeitnah einen Termin bei einem Dermatologen, um dies auszuschließen! Für die erste Abhilfe gibt es in Ihrer Apotheke spezielle medizinische Shampoos, die juckreizstillend, entzündungshemmend und kopfhautberuhigend wirken.

Fettige Haare durch das Färben?

Wenn es um die Ursachen für fettige Haare geht, taucht immer wieder die Frage auf, ob fettiges Haar eine Folge des Haarefärbens sein kann. Es wird beispielsweise gemutmaßt, dass der häufige Chemikalieneinsatz zu einem Ungleichgewicht der Talgdrüsen der Kopfhaut führt. Andere Vermutungen gehen in die Richtung, dass das Färben die Haare mit der Zeit immer dünner werden lässt. Die Haare hätten dann weniger Volumen, lägen enger am Kopf an und das Haarefärben würde deshalb in der Folge zu fettigen Haaren führen.

Die Theorie zum Haare Färben als Ursache für fettige Haare konnte bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Im Gegenteil: Das Blondieren der Haare gilt teilweise als bewährter Tipp gegen schnell fettendes Haar. Die Haarstruktur wird durch das Färben aufgeraut und die Haare können dadurch den Talg besser aufnehmen.

Hausmittel gegen fettige Haare

Unabhängig von der Ursache Ihrer fettigen Haare können Sie Babypuder als Soforthilfe einsetzen. So funktioniert’s: Massieren Sie das Puder wie beim Haarewaschen in die Kopfhaut ein. Scheiteln Sie dazu Ihr Haar mehrmals an unterschiedlichen Stellen und tragen Sie kleine Mengen Puder auf den jeweiligen Scheitel auf. Haben Sie dunkle Haare? Dann tasten Sie sich unbedingt langsam an die richtige Menge Puder heran! Zu viel Puder erzeugt Schuppen-ähnliche Rückstände im Haar. Bürsten Sie überschüssiges Puder anschließend vorsichtig über dem Waschbecken aus.

Babypuder ist eine gute Soforthilfe. Doch was können Sie tun, damit Ihre Haare gar nicht erst zu schnell nachfetten? Hier verraten wir Ihnen drei bewährte Hausmittel gegen fettige Haare:

Verteilen Sie möglichst mehrmals pro Woche verdünnten Apfelessig oder Zitronensaft auf Haar und Kopfhaut. Nach kurzem Einwirken spülen Sie die Haare mit lauwarmem Wasser gründlich wieder aus. Apfelessig und Zitronensaft sind leicht basisch und wirken sich dadurch positiv auf den pH-Wert der Kopfhaut aus.
Spülen Sie die fettigen Haare nach der normalen Haarwäsche mit Kamillentee, Brennnesseltee oder schwarzem Tee. Gießen Sie dazu drei Teebeutel des Tees Ihrer Wahl mit einem halben Liter kochendem Wasser auf. Lassen Sie den Tee mindestens 15 Minuten ziehen und anschließend handwarm abkühlen.
Eine regelmäßige Kur mit Heilerde kann bei fettigen Haaren ebenfalls helfen, die Talgproduktion der Kopfhaut zu normalisieren. Dazu die Heilerde (erhältlich in der Apotheke oder im gut sortierten Drogeriemarkt) mit lauwarmem Wasser zu einer dickflüssigen Masse verrühren. Diese auf der Kopfhaut verteilen, etwa 20 Minuten einwirken lassen, dann ausspülen.

Nicht immer ist eine erhöhte Talgproduktion die Ursache für fettige Haare. Auch Shampoos und andere Pflegeprodukte, die nicht zu Ihren Haaren passen, können fettige Haare verursachen.

Produkte mit hohem Öl-Anteil können beispielsweise feine Haare beschweren. Dadurch liegen sie enger am Kopf an und der Talg verteilt sich noch schneller.

Richtig waschen und pflegen bei fettigen Haaren

Hier haben wir einige Tipps für Sie, was Sie durch die richtige Haarpflege sonst noch gegen fettige Haare tun können.

Wenn Sie Ihre Haare bürsten, regen Sie damit immer auch die Talgproduktion der Kopfhaut an. Verwenden Sie Bürsten mit groben, abgerundeten Borsten. Reinigen Sie diese regelmäßig. So verhindern Sie, dass Sie Schmutz und Rückstände von Styling-Produkten im Haar verteilen. Holzbürsten sind dabei besser geeignet als Kunststoffbürsten.

Je mehr Volumen Ihre Haare haben, desto weniger kommen sie mit der Kopfhaut in Berührung und desto weniger fetten sie letztendlich durch. Versuchen Sie deshalb, vom Ansatz her Volumen in Ihr Haar zu bringen. Nutzen Sie dazu beispielsweise Volumen-Haarspray oder Volumen-Festiger. Kontraproduktiv sind hingegen fetthaltige Styling-Produkte wie Wachs oder Glanzspray.

Shampoos und Spülungen gegen fettiges Haar

Das Ausprobieren verschiedener Hausmittel gegen fettige Haare kann einige Zeit in Anspruch nehmen, bis Sie ein Mittel gefunden haben, das Ihnen nachhaltig hilft. Schneller und zielgerichteter kommen Sie oft durch spezielle Shampoos und Spülungen zu luftigen und gesund glänzenden Haaren. Fragen Sie bei Ihrem Friseur oder Ihrer Apotheke nach.

Die Pflegeprodukte lassen sich meist sehr genau auf den individuellen Haartyp anpassen. So können beispielsweise ein Shampoo für schnell fettendes Haar und ein Haarwasser, das gegen Spannungsgefühl und Juckreiz auf der Kopfhaut wirkt, die optimale Kombination für Sie ergeben. Viele der Shampoos haben den hautangepassten pH-Wert 5 und sind seifen- und alkalifrei. Sie stabilisieren so den natürlichen Säureschutzmantel der Kopfhaut.

Die richtige Anwendung macht’s!

Die speziellen Shampoos für schnell fettendes Haar haben meist eine nachhaltig entfettende Wirkung. Deshalb sollten Sie beim Haarewaschen Folgendes beachten: Massieren Sie das Shampoo am Ansatz gründlich ein, die Haarspitzen sollten Sie jedoch aussparen. Extrakte aus Eukalyptus, Minze oder Rosmarin helfen gegen schnelles „Nachfetten“. Manche Shampoos enthalten zudem Tonerde, die das Fett absorbiert. Wir beraten Sie gerne noch heute, welche Pflegeserie zu Ihrem individuellen Haartyp passt.

Thomas Wagner,

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